Die Geschichte des Schützenvereines

Von der Gründung des Schützenvereins St. Georgen i.Br. 1911 bis zum Ersten Weltkrieg

Im Jahr 1911 taten sich etwa 40 junge Männer zusammen und wählten den Bäckermeister Wilhelm Ehret aus der Webergasse zu ihrem Vorsitzenden, Stellvertreter wurde Zimmermeister Karl Thoma. Kaspar Faber wurde zum ersten Schützenmeister, der vor allem die Stand- und Schießaufsicht hatte. Weitere Mitglieder waren: Maurermeister Karl Ehret, Sprengmeister August Vögele, Förster Hermann Singler, Josef Reich, Hermann Eckert, Willi Reich, Stefan Schwehr, Franz Wangler, Josef Müller, Benedikt Meer, Karl Roman Kiefer, Fritz Sommer, Ludwig Rau und Schmiedemeister Hubert Keller. Vereinslokal war der Jägersaal im Gasthaus „Zum Ochsen“ (heute Andreas-Hofer-Straße 64).

Der Schießstand wurde im alten Steinbruch am „Blauen Felsen“, der ein natürlicher Kugelfang war, errichtet. Dazu waren umfangreiche Erdbewegungen notwendig, die finanziert wurden durch „Anteils-Scheine“ in Höhe von 20 Reichsmark, die nach und nach eingelöst werden  mussten. Ein diesbezügliches Schreiben ist das älteste Schriftstück des Vereins. Es datiert vom 06. Februar 1914 und hat folgenden Wortlaut:

Sehr geehrter Herr!
Anteilscheine betreffend.
Wir erlauben uns, Sie mit nachfolgendem Schreiben zu beehren. Laut der Vorstandssitzung vom 4. Februar lfd. Js. Ersuchen wir Sie  freundlichst innerhalb 8 Tagen entweder zu bezahlen, oder beim Vorstand eine Erklärung abzugeben, wie Sie sich in dieser Angelegenheiten  verhalten wollen, da wir im Besitze Ihrer Namensunterschrift sind, so sind Sie von der Einlösung Ihrer Anteilscheine nicht entbunden. Um weitere Schritte verhüten zu wollen, bitten wir Sie, die Sache zu erledigen. Da wir in nächster Zeit eine Generalversammlung mit  Rechenschaftsbericht abhalten wollen, so müssen diese Rückstände zuerst erledigt werden. Wir sind in der Lage, trotz der ungünstigen Zeit  dieses Jahr oder sicher im nächsten einige Anteilscheine auszulosen. Nun bitten wir Sie nochmals freundlichst, die Sache zu erledigen. Mit allerHochachtung zeichnet
Der Vorstand

Durch gemeinschaftliche Arbeit konnte bald ein provisorischer Stand mit vier Bahnen in Betrieb genommen werden. Mit Unterstützung des Militärvereins wurden Gewehre des Modells 71 beschafft, die auf 150 m geschossen wurden. Kaspar Faber berichtete schmunzelnd über den starken Rückschlag dieses Modells, das diesem den Beinamen „Modell Bumm“ einbrachte und wie mancher Neuling, der nicht fest einzog, blaue Schrammen davontrug.Ansonsten legte der Schützenverein, der sich von Anfang an als sportliche Vereinigung verstand,  allerdings großen Wert darauf, sich streng vom Militärverein abzugrenzen. Patronen wurden meist selbst geladen und Kugeln gegossen.
Es entwickelte sich schnell ein reger Sportbetrieb mit Vereinsmeisterschaften und Preisschießen. Der Verein zählte etwa 40 Mitglieder.

Der Kriegsausbruch 1914 machte dem Betrieb allerdings nach und nach ein Ende, da immer mehr Männer zum Kriegsdienst einberufen wurden. Nach dem Krieg galt auch das Sportschießen als militärische Betätigung und wurde verboten.
 
 
Aufnahme des Schießbetriebs zwischen den Kriegen

Erst im Jahr 1924 durften die Schießsportverbände ihren Sportbetrieb wieder aufnehmen.

Gemeinsam wurden die Stände wieder hergerichtet und für Kleinkaliber auf 50 m ausgebaut. Wieder dabei waren der Zimmermeister Karl Thoma, die Förster und Waldhüter Hermann Singler, Leopold Reich und Adolf Ehret, Emil  Schaffner, August Ehret, Wilhelm Reich, Karl Bank, Ernst Engler, Fritz Troll, Emil und Pius Koch, Fritz Koch, Oskar  Schaffner und Franz Ehret.

Bäckermeister Wilhelm Ehret lehnte die Wiederwahl zum Vorsitzenden ab und Georg Enderle, Vorsitzender des Militärvereins, übernahm die Leitung bis der Sportbetrieb wieder vonstatten ging.  Strenge Vorschriften der alliierten Militärkommission mussten peinlichst eingehalten werden. So durften die Waffen nur zerlegt zum Schießstand gebracht werden. Dazu waren drei Mann notwendig: Der Erste trug das Gewehr ohne Schloss, der Nächste in drei Meter Abstand das Schloss und wieder in drei Meter Entfernung folgte der Dritte mit der Munition.
In dieser Zeit standen die Vereinsmeisterschaften und Freundschaftskämpfe mit ober- und mittelbadischen Vereinen. Leider sind die Unterlagen durch den zweiten Weltkrieg verloren gegangen. Als Vorsitzende folgten Herr Stückle,  dann Oskar Bank und Schützenmeister Emil Schaffner.
Im Jahr 1935 bzw. 1936 wurde die Doggererzgrube am Schönberg errichtet und der Schützenverein musste sein Gelände abgeben und zog in den kleineren Steinbruch am Leisackerweg um. Hier wurden zusätzlich zu den Gewehrständen mit betonierten Anzeigedeckungen auch ein Pistolen- und Großkaliberstand angelegt.
 
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Dorbirn 1938: Die Schützenbrüder Autenrieth, Fritz Hanser, Franz Ehret, Ernst Engler, mit Ehrengabe der
Österreichischen Landesregierung, Karl Kiefer, Eugen Schlatterer. Auf dem Bild fehlt der Fotograf, Fritz Troll

1938 gewann eine Mannschaft des St. Georgener Schützenvereins bei einem großen Sportfest in Dornbirn den ersten Platz mit den Schützen Ernst Engler, Fritz Troll, Karl Kiefer, Franz Ehret und Fritz Hanser und erhielten von der österreichischen Landesregierung einen Zinnkrug als Ehrengabe.

Bei Ausbruch des zweiten Weltkriegs wurde der Schützenverein wiederum aufgelöst.

 
Aus einem Zeitungsbericht des Freiburger Stadtanzeigers vom 04. April 1939

Am vergangenen Samstagabend hielt der Schützenverein Freiburg – St. Georgen im Uffhauser Hof seine diesjährige Hauptversammlung ab. Vereinsleiter Bank vomOrtsteil Wendlingen zeichneten nach seinen Begrüßungsworten noch einmal die Ereignisse des Vereins in den letzten zwei Jahren auf, wurde doch seit dieser Zeit keine Hauptversammlung mehr durchgeführt. Große Tage das das deutsche Vaterland inzwischen erlebt und auch im Vereinsleben des Schützenvereins hat sich während der zwei Jahre manches geändert. Nicht weniger als drei wackere Schützenkameraden wurden dem Verein durch den Tod entrissen: Die Versammlung erwies den Kameraden Stückle, Reich und Laiser. Die verdiente Ehre. Der Mitgliederstand betrug am Anfang des Jahres 1937 69. Diese Zahl hat sich durch Todesfälle, Ableistung der Militärpflicht und verschiedener Umstände auf 59 verringert. Dank der tatkräftigen Unterstützung der früheren Gemeindeverwaltung und des Entgegenkommens von Ortsgruppenleiter Heer wurde die Errichtung einer neuzeitlichen Schießanlage ermöglicht. Vereinsleiter Bank sprach allen, auch den beteiligten Handwerkern den Dank aus. Aus dem Jahre 1938 sind im Vereinslebens des Schützenvereins fünf Daten besonders erwähnenswert: Am 16. Januar 1938 fand im Südbahnhof das traditionelle Brezelschießen statt, die hierbei gezeigten Leistungen waren beachtlich. Vom 8.-11. Juni waren fünf Schützenkameraden einer Einladung zum Befreiungs- und Verbrüderungsschießen des Schützenvereins Dornbirn in der Ostmark gefolgt. Unter größter Konkurrenz gegen 45 Mannschaften aus Heer, Marine und Reiter sowie Wehmacht gingen diese Schützen als erste Siegermannschaft hervor. Am 29. Mai wurde das Vereinsmeisterschaftsschießen nach den Bedingungen des Deutschen Schützenverbandes durchgeführt. Als Vereinsmeister in der Klasse B ging Franz Ehret mit 134 Ringen hervor. In der Klasse C wurde Ernst Engler mit 148 Ringen und in der Klasse D Fritz Koch Meister. Die übrigen Resultate waren ebenfalls sehr erfreulich. An der Unterkreis- und Kreismeisterschaft konnte sich der Verein nicht beteiligen, da eine Übungsmöglichkeit durch den Neubau des Schießstandes nicht vorhanden war. Sieger auf die Ehrenscheibe des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen wurden Heinrich Huber. Am 11. September wurde ein Preisschießen durchgeführt, das dank des Einsatzes der Schützen von St. Georgen alle Vereine aus der näheren Umgebung von Freiburg vollauf befriedigt und auch schöne Er ebnisse zeitigte. Zur gleichen Zeit wurde eine Ehrenscheibe herausgeschossen, der Sieger erhielt einen Ehrenpreis. Beim Schluß- und Königsschießen am 28. Oktober ging Ernst Engler als Sieger hervor und somit Schützenkönig für das Jahr 1938/1939. Das Osterschießen wurde am 19. März 1939 im Südbahnhof durchgeführt: Dem Verein wurde vom Deutschen Schützenverband eine Urkunde verliehen.  Anstelle des bisherigen Vereinskassenwarts Bank, der neben der Vereinsführung über zwei Jahre beide Ämter bekleidete, wurde Willig Salb bestimmt und der Kassenwart Bank mit Dank entlastet. Weiter neu berufen wurde Karl Bank als Jungschützenwart, dessen Aufgabe es ist, die Jungschützen voll auszubilden. Fritz Troll wurde als Schriftwart und Adolf Stiefel als Pressewart bestimmt. In der Zeit vom 2.–16. April wird ein Fernwettkampf durchgeführt, ferner folgen am 16. April ein Städtewettkampf und im Mai die Vereinsmeisterschaften. Ein Preisschießen im Juli und das Schluß- und Königsschießen im Oktober geben den Großveranstaltungen in diesem Jahr den Abschluß.

Ein altes Mitglied des Schützenvereins, Zimmermeister Thoma, sprach am Schluß im Namen des Vereins dem verdienten Vereinsleiter Dank für dessen aufopfernde Arbeit im Dienste des Vereins aus. Schließlich gab Ernst Engler noch verschiedene Erläuterungen zur Verbesserung des Schießbetriebes bekannt und dann konnte die fruchtbare in bestem kameradschaftlichem Geiste verlaufende Tagung geschlossen werden. 


Wiedergründung nach dem Zweiten Weltkrieg

Stadtrat Walter Herre, Revierförster August Dold und Kurt Kirsch schickten 1958 den ehemaligen Freunden des Schießsports in St. Georgen eine Einladung „zur Aussprache zwecks Widergründung des Schützenvereins“. Am 31. Mai 1958 trafen sich 28 Männer im  Gasthaus Adler zur Wiedergründung des Schützenvereins St. Georgen 1911 e.V. Dabei waren als Gründungsmitglieder anwesend:

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Ernst Engler, August Ehret, Emil Koch, Fritz Flamm, Theo Mühl, Fritz Koch, Karl Kiefer, Kurt Kirsch, Franz Schneider, Walter Rau, Herbert Rauchwetter, Fritz Hanser, Karl Ehret, Eugen Keller, Hans Nutz, Franz Ehret, Heinrich Güth, Karl Ott, Eugen Pfister, August Dold, Fritz Troll, Walter Herre, Karl Koch, Willi Grab, Helmut Flamm, Erhard Moosbrugger, Walter Schlatterer, Max Gassenschmidt.

Die Versammlung wählte den neuen Vorstand: Erster Vorsitzender wurde Walter Herre, zweiter Vorsitzender und Schießwart Revierförster August Dold, Kassier Kurt Kirsch, Schriftführer Herbert Rauchwetter, Beisitzer Emil Koch, Fritz Koch, Fritz Flamm, Karl  Kiefer, Franz Ehret, Max Gassenschmidt und Walter Rau.

Über die Versammlung berichtete die Badische Zeitung: „Auf vielfachen Wunsch wurde am Stadg, dem 31. Mai 1958 im Gasthaus „Zum Adler“ der Schützenverein St. Georgen wiedergegründet. Revierförster Dold begrüße die erschienen alten und jungen Freunde des Schießsports, Stadtrat Walter Herre, früher selbst ein erfolgreicher Jungschütze, legte vor der Versammlung die Bedeutung des Schießsports dar und erwähnte, dass der Schießsport erst sehr spät, im Jahre 1952, wieder zugelassen wurde, weil man in ihm  einen Wehrsport sah. Leider hat das vergangene System die Schützenvereine tatsächlich für eine solche Aufgabe missbraucht. Ein Blick in die frühere Vergangenheit der Schützenvereine und –gesellschaften zeige jedoch, dass Schützen keine Militaristen sind. Das Schießenverlange, wie auch andere Sportarten, eine hohe Konzentration  von Körper und Geist. Allein die Freude an dieser sportlichen Disziplin sei der Anlaß gewesen, sichzu einer Vereinigung zusammenzuschließen, die keinerlei militärischen Anstrich hatte und der Idealisten aus allen Gesellschaftskreisen angehörten. So sollte es auch im wiedergegründeten Schützenverein St. Georgen sein, der an eine gute Tradition anknüpfen könne.“

Die ehemalige Schießanlage am blauen Felsen war von der Stadt mit Trümmerschutt zugeschüttet. Viel Idealismus war nötig, um wieder zu einer guten Schießanlage zu kommen.

Am 13. Juni 1958 fand die erste Vorstandssitzung mit umfangreicher Tagesordnung statt. Der Termin für die erste Hauptversammlung wurde auf den 20.  Juni festgelegt. 

Erster Vorsitzender Walter Herre erstattete Bericht über die Gründungsversammlung und berichtete über erfolgreiche Verhandlungen mit der Stadt Freiburg. Diese hatte grundsätzlich ihre Bereitschaft erklärt, ein entsprechendes Gelände für  einen Schießstand auf der Trümmerhalde zur Verfügung zu stellen. Auch das Forstamt hatte keine Einwände. Diese Zustimmungen setzten allerdings das Einverständnis der „Barbara Erzbau AG“ voraus, die in diesem Gebiet das Schürfrecht besaß.  

Einen sehr umfangreichen Punkt der Tagesordnung stellte die Beratung über die neue Satzung dar. Jeder Paragraph wurde sorgfältig durchgesprochen und besonders der Zweck der Vereinigung, die Pflege und Ausübung des Schießsportes auf nur sportlicher  Grundlage,  klar und eindeutig herausgestellt. Da der Verein auch Jugendliche ab vierzehn Jahren aufnehmen wollte, war die Wahl eines Jugendleiters erforderlich. Karl Kiefer wurde für diesen Posten gewählt und  als sein Stellvertreter Siegfried Hauser.

Am 14. Juli 1958 ging ein Rundschreiben an alle Mitglieder mit der Aufforderung zur Mithilfe beim Abräumen des Geländes für den neuen Schießstand. Die „Barbara Erzbau AG“ gab ebenfalls ihr Einverständnis für den Bau und so konnte Walter Herre am 05.  November bei einer Mitgliederversammlung verkünden, dass man im darauf folgenden Frühjahr, dank der unermüdlichen Arbeit der Mitglieder, mit der Eröffnung des Standes rechnen könne.

Vor allem der Architekt Fritz Troll und der zweite Vorsitzende, August Dold, bereiteten den Aufbau des Schützenhauses vor und reichten die Pläne dafür ein.

Zur Finanzierung des neuen Schützenhauses am blauen Felsen wurde bei Veranstaltungen der St.  Georgener Vereine ein Rosenstand (Schießstand) aufgestellt, der recht guten Erfolg brachte. Im Uffhauser Hof wurde im Jahr 1959 ein gut besuchtes Brezelschießen veranstaltet. 

Im Mai 1959 war endlich der Bau des neuen Schützenhauses genehmigt und man ging an die Arbeit. Die Generalversammlung am 30. Mai 2959 war gekennzeichnet vom lebendigen Aufbauwillen der Vereinsmitglieder. Der Oberschützenmeister sagte, über das erste Vereinsjahr, der Verein habe sich im Allgemeinen sehr gut entwickelt. Über den  Verlauf der Arbeiten am neuen Schießstand berichtete Schützenmeister August Dold. Die anfänglich schleppend verlaufenden Bauarbeiten konnten in den letzten Wochen durch die Genehmigung stark beschleunigt werden. Schützenmeister Dold dankte  besonders Schützenbruder Lang für seine fachmännische Hilfe. Sein Dank galt natürlich auch den übrigen Helfern und er schloß mit einem Appell an alle Mitglieder, sich ebenfalls den Vorbildern anzuschließen. Schriftführer Herbert Rauchwetter gab einen kurzen  Geschäftsbericht und Schatzmeister Kurt Kisch Auskunft über den Kassenstand. Der bisherige Vorstand wurde einstimmig wiedergewählt. Neu gewählt wurden als Beisitzer Stadtrat Fritz Troll und Schützenbruder Karl Ehret, außerdem als „Vereinsdiener“ Werner  Klos. Durch die schwungvolle Mithilfe konnte am 25. Juli Richtfest gefeiert werden.

Die Badische Zeitung berichtete darüber:
 „Am 25. Juli konnte nach Monaten mühevoller Arbeit der Richtbaum das St. Georgener Schützenhaus gesetzt werden.  Oberschützenmeister Stadtrat Walter Herre kletterte mit den Zimmerleuten auf den Dachstuhl und sprach von dort aus den Freunden
des Schießsports, die zahlreich versammelt waren und zum Teil eben erst dasWerkzeug aus der Hand gelegt hatten. Der Oberschützenmeister danke mit herzlichen Worten allen Helfern und Spendern, die zum Aufbau des Hauses beigetragen haben.Er brachte  en Wunsch zum Ausdruck, dass ein sportlicher Geist in das Haus einziehen möge. Nach ein sinnvollen Richtspruch zerschmetterte er das auf das Wohl des Hauses geleerte Glas nach alter Tradition im Grund. Ein anschließender Freitrunk beschloß das Richtfest  und noch lange saß man im Scheine eines flakkernden Waldfeuers beisammen in reger Diskussion über den weiteren Ausbau der Anlage.“

Mit dem Richtfest war zwar ein wesentlicher Abschnitt erreicht, jedoch warteten noch viele Aufgaben, die vor allem viel Geld erforderten. So der Innenausbau, die Scheibenzuganlagen, die Abschirmung durch einen Erdwall und anderes mehr. Manchmal ließt die  sonst spontane Mitarbeiter merklich nach und es bedurfte aller Energie der Verantwortlichen, die Arbeit in Schwung zu halten. Ein schönes Ereignis wurde die erste öffentliche Veranstaltung des St. Georgener Schützenvereins, das Preisund Brezelschießen am  Dreikönigstag 1960. Schon in den Morgenstunden fanden sich zahlreiche Schützenfreunde aus Freiburg und der ganzen Umgebung in der Festhalle in St. Georgen ein, um sich in sportlichem Wettkampf zu messen. Gut organisiert verlief der der Schießbetrieb  reibungslos an drei Ständen. Für das Preisschießen standen sechs Zehn-Meter-Bahnen zur Verfügung, die bis 18.00 Uhr dauernd belegt waren. Viel Spaß brachte das Brezelschießen. Nach Beendigung des Preisschießens hatten sich mehrere Schützenvereine  und – gesellschaften zum Schützenball geschlossen eingefunden.

Die Generalversammlung am 28. Mai 1960 stand im Zeichen finanzieller Sorgen für den endgültigen Ausbau der Schießsportanlage. Doch konnten Lösungen gefunden werden. Die Teilnahme an den Rundenkämpfen gestaltete sich immer erfolgreicher. Die Wahlen  brachten keine Veränderung. Die Abhaltung eines Sommernachtsfestes auf dem Gelände um das Schützenhaus wurde heftig diskutiert. Dieses Fest wurde ebenfalls ein schöner Erfolg. Die Presse notierte: „Was die Schützen in ihrer Freizeit  aus einem Teil der  vom Forstamt wieder aufgeforsteten, aber zu einem großen Teil noch mit Dickicht überwucherten Trümmerhalde gemacht haben, kann sich sehen lassen. Schon am Vorabend des Festes erstrahlte das Waldidyll in hundert bunten Lampen. Der strahlende Sonntag  lockte viele Gäste in die Waldeinsamkeit. Bald war der schattige Festplatz voll besetzt und die Musikkapelle St. Georgen spielte zum Tanz auf. Auch die Schützen aus nah und fern hatten ihr Vergnügen, denn ab 10 Uhr wurde das Kleinkaliberschießen eröffnet. Es  war ein unterhaltsamer Nachmittag mit stetem Kommen und Gehen. Der Abend brachte einen starken Andrang von Jung und Alt und man ließ sich’s gut sein unter dem farbenprächtig beleuchteten grünenden Zelt der jungen Bäume.“


 
August Dold als neuer Oberschützenmeister

Der Schützenverein St. Georgen 1914 e.V., so der damals offizielle Vereinsname, hielt im Mai 1961 die dritte Hauptversammlung seit der Wiedergründung des Vereins im „Uffhauser Hof“ ab. Oberschützenmeister  Walter Herre eröffnete die Versammlung mit einem Grußwort an die Mitglieder. Nach einem stillen Gedenken für den verstorbenen Schützenbruder Leo Reich folgte der Tätigkeitsbericht. Neben dem weiteren Aufbau der    Sportanlage konnte durch die Beteiligung an den Rundkämpfen mit anderen Vereinen guter Kontakt gefunden werde. Walter Herre bedankte sich bei den Vorstandsmitgliedern und den Helfern beim Aufbau der  neuen Sportanlage und bedauerte, dass er selbst infolge anderweitiger starker Inanspruchnahme nicht mehr habe mithelfen können. Er sehe sich auch gezwungen, wegen starker Überlastung sein Amt zur Verfügung zu stellen. Schützenmeister Dold berichtete, dass der neue Schießstand fertig gestellt und bereits abgenommen wurde. Es gebe zwar immer noch eine Menge Arbeit, doch diene diese hauptsächlich der Verschönerung  der Anlage. Die Sportanlage war mit fünf elektrischen Scheibenzügen ausgestattet. Für den 100 m Damm wurden 1500 Kubikmeter Erde bewegt, eine Platzbeleuchtung und ein Tanzboden standen zur Verfügung. Die Schützenbrüder Obermeier, Dold, Held, Rau und Präg konnten bei den Rundenkämpfen gute Plätze erringen. Als neuer Oberschützenmeister wurde August Dold gewählt, Schützenmeister wurde Walter Rau. Sportwarte waren Hans Held, Max Gassenschmidt und Gustav Präg. Platzwart wurde Fritz Flamm senior.

Der neue Oberschützenmeister August Dold gab einen Ausblick auf die noch zu
lösenden Aufgaben und die demnächst  stattfindende Eröffnung des neuen Schießstandes. Er erinnerte daran, dass für den Bestand des  Vereins Vertrauen und Kameradschaft die Grundlage bilden und sprach den Wunsch für eine gute Zusammenarbeit aus.

Zahlreiche Gäste folgten am 10. September 1961 der Einladung des Schützenvereins zur feierlichen Einweihung des Schützenhauses. Bei herrlichstem Sonnenschein eröffnete die Musikkapelle St. Georgen unter der  Leitung von Kapellmeister Hans Meybrunn die Feier. Oberschützenmeister August Dold begrüße die Festgäste, unter ihnen besonders Bürgermeister Dr. Graf, H.H. Pfarrverweser Hans Stärk, Landesschützenmeister Wolfgang Neuß, Stadtrat Troll und zahlreiche Vertreter auswärtiger Schützenvereine und die Vorstände der örtlichen Vereine. Bürgermeister Dr. Graf sprach im Namen der Stadtverwaltung des Stadtrats herzliche  Glückwünsche zum gut gelungenen Werk aus. Er gab seiner Bewunderung darüber Ausdruck, dass der Verein die schöne Anlage ohne fremde Hilfe erstellen konnte und pries die schöne Lage des Platzes, der die  Sportstätte zu einem wirklichen Erholungsort mache. Der Männergesangverein „Eintracht“ gab unter der Leitung von Chormeister Kniehl zwei Liedvorträge zum Besten. Ein Höhepunkt der Feier bildete das  Ehrenscheibenschießen, bei dem sich die Ehrengäste bemühten, den Hirsch möglichst waidgerecht zu treffen.
 
Gesamtorganisation und Leitung: August Dold; Planung: Fritz Troll; Organisation der Arbeitskräfte: Herbert Rauchwetter; Kassenführung, Finanzierung: Kurt Kirsch; Materialbeschaffung: Theo Mühl; Transporte: Karl Kiefer, Emil Koch, Adolf Imberg, Fritz Keller, Werner Klos, Robert Schüler; Maurerarbeiten: Gerald Lang, Leonhard Eckert, Karl Ehret; Dachdeckerarbeiten: Hans Nutz; Blechnerarbeiten: Walter Vögele;  Stromversorgung: Adolf Ehret, Willi Grab; Holzausstattung, Fenster: Held Obermaier, Fritz Koch; Kunstglasereiarbeiten: Karl Isele, Siefried Hauser; Beschläge: Franz Schneider; Draht, Eisenwaren: Ernst Engler;  Gipserarbeiten: Johann Knörrlein; Farben: Karl Streicher; Planierungsarbeiten Peter Hoch; Scheibenzüge: Walter Rau; Weitere Mitarbeiter: Fritz Flamm, Helmut Flamm,  Gustav Präg, Franz Witzler, Edwin Löffler, Fritz  Hanser, Eugen Pfister, Walter Reepen, Heinz Weiß.

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Die genannten Vereinsmitglieder haben nicht nur bei den bezeichneten Arbeiten dieVerantwortung getragen, sondern haben zum größten Teil in echter Gemeinschaftsarbeit mitgeholfen und angepackt, wo es vonnöten war. Auch aller stillen Helfer, die indirekt zum Schützenhaus beigetragen haben, ohne in Erscheinung zu treten, sei mit diesen Zeilen gedacht. 
 
 
Erweiterung des Schützenhauses

Nach dem Bau des Schützenhauses hatte man wieder Zeit und auch die Möglichkeit, sich dem Schießsport ausgiebig zu widmen. Auch die folgenden Generalversammlungen neigten eine stetige Aufwärtsentwicklung   des Vereins.

Doch in der Hauptversammlung 1964 sprach man schon von einer Erweiterung des Schützenhauses. Die Mitgliederliste verzeichnete 140 Mitglieder.  In diesem Jahr empfing am 01. August  der Schützenverein die  Zimmerstutzengesellschaft Biessenhofen zum ersten Freundschaftstreffen.

Mit der Entschädigung der Stadt Freiburg für die durch Trümmeraufschüttung verloren gegangene frühere Anlage, Eigenmittel und über 1600 Arbeitsstunden wurde 1965/1966 die Erweiterung des Schützenhauses  bewerkstelligt. Da der neue Anbau vollständig unterkellert werden sollte, musste an einigen Stellen gesprengt werden.

Der Erweiterungsbau ging trotz mancher Schwierigkeiten seiner Vollendung entgegen
und vom 18.–20. Juni 1966 konnte die Einweihung des jetzigen Schützenhauses mit einem großen Fest- und Sportprogramm stattfinden. Gleichzeitig wurde die Fahne, nach Entwürfen von Walter Schlatterer, von der Freiburger Künstlerin Gertrudis Huber überarbeitet, von Frau Frieda Peghini in kusthandwerklicher Stickarbeit in 122 Stunden geschaffen. Finanziert wurde die Fahne ausschließlich über Spenden, ein großer Teil kam von der   Familie des Bildhauers Ewald Trapp.

Beim Richtfest waren zahlreiche Ehrengäste, unter ihnen Kreisjägermeister Professor Dr. Goerttler, Schützenkönig Dr. Heinz Eyrich, Obersvereinsvorsitzender Walter  Brenzinger,  Oberschützenmeister Fritz Glaser sowie Kreisschützenmeister Harro Janz und Fritz Lorenz anwesend. 

Schützenbruder Karl Kiefer gab einen Rückblick auf die Entwicklungsgeschichte
  des Vereins und appellierte an die Jungschützen, den sportlichen  Geist weiter zu tragen. Kreisschützenmeister Harro Janz würdigte   ebenfalls die Leistungen der St. Georgener Schützen, die damals zehn Prozent der Mitglieder des ganzen Kreises stellten. Dr. Eyrich überbrachte die Grüße des Oberbürgermeisters, des Badischen Sportbundes und  des Regierungspräsidenten Dr. Person. Oberschützenmeister August Dold dankte für die Glückwünsche und gab der Hoffnung Ausdruck, dass der erwarte Zuschuß bald bestätigt werde und im nächsten Jahr die   feierliche Einweihung mit der vorgesehenen Fahnenweihe stattfinden könne.

1967 gab es, nach Anhebung des alten Schützenhauses auf die Firsthöhe des
Erweiterungsbaus, insgesamt  22 Luftgewehrstände, 5 KK-Bahnen, drei Hundert Meter-Bahnen  und eine Tontaubenanlage.

Oberschützenmeister August Dold stellte aus Gesundheitsgründen und wegen Umzugs
  an den Waldsee sein Amt zur Verfügung. Schützenmeister Walter Rau übernahm vorübergehend die Vereinsführung.


Vereinsgeschichte

Zur Generalversammlung am 22. Mai 1970 war das Schützenhaus verputzt und die Außenanlagen verbessert worden. Neuer Oberschützenmeister wurde Paul Böhler, passionierter Sportschütze und Jäger. Im Juni 1970 gab es die ersten Klagen der Anwohner  egen Schießlärms. Im September wurde die Schießzeit für Großkaliber daher vorläufig festgelegt auf  9.00 bis 11.00 Uhr.

1971 – 60 Jahre Schützenverein St. Georgen i.Br. 1911 e.V. – war für den SchützenvereinSt. Georgen nicht nur eine Jubiläumsfeier im üblichen Sinn, sondern vielmehr der glückhafte Abschluss einer schweren Zeit des Aufbaus, in der von einem Teil der Mitglieder außergewöhnliche Leistungen vollbracht wurden. 

1972 wurde durch Gerichtsurteil das Pistolen- und Wurftaubenschießen am Wochenende untersagt. Erste Überlegungen zum Bau einer Pistolenhalle wurden angestellt.

Seit 1973 hat der Schützenverein dank Siegfried Hauser einen wunderschönen Windfang vor dem Eingang des Schützenhauses. Ebenfalls in diesem Jahr wurden die Luftgewehr- und Luftpistolenstände im Dachgeschoß fertig gestellt. 

Aus Lärm- und  Umweltschutzgründen wurden das Pistolenschießen und das Wurftaubenschießen untersagt durch Gerichtsurteil gänzlich untersagt. Es wurde geplant, eine Pistolenhalle zu bauen. Ebenso wurden durch umfangreiche Erdbewegungen Dämme und  Lärmschutzwälle errichtet. 

1975 konnte im Rahmen einer kleinen Feier in Anwesenheit des damaligen Oberbürgermeisters Dr. Eugen Keidel sowie zahlreicher Gäste die neue Pistolenhalle eingeweiht  werden. Die Halle ist bis heute eine der wenigen Möglichkeiten im südbadischen Raum, Pistolendisziplinen auf eine Entfernung von 25 Meter im geschlossenen Raum mit Heizung, zu trainieren. 

1981 wurde das 70 jähriges Bestehen des Schützenvereins St. Georgen i.Br. 1911 e.V. gefeiert. Am 28. August war  röffnungsabend mit Musik und Tanz mit „Trio Hermann“. 

Am Samstag wurde in der Pistolenhalle der Festabend mit dem Spielmannszug der Freiburger Bürgerwehr und den Freiburger Jagdhornbläsern begangen. Sonntags  spielte nach dem Frühschoppen die  Jugendkapelle des Musikvereins St. Georgen und ab 19.00 Uhr war nochmals Tanz mit den „March-Buben“. 

Bei der Deutschen Meisterschaft Luftpistole errang der Schüler Bernd Vulz 1983 den 10. Platz. Zu dieser Zeit hatte der Verein 379 Mitglieder, davon 52 Jugendliche. 

In diesem Jahr wurde der 25. Jahrestag der Wiedergründung gefeiert.Ehrenoberschützenmeister Paul Böhler verglich in seinem Grußwort den Verein mit einer großen Familie, samt deren Harmonie und Problematik.

Höhepunkt des Abends war die Verleihung der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg durch den Landesjustizminister Dr. Heinz Eyrich an den Oberschützenmeister Siegfried Hauser.


1984 konnten sich Bernd Volz, Luftpistole, Jörg Wendel, Luftgewehr und Wolfgang Reepen, Wurftauben für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren. 

1985 wurde Joachim Zimmermann Bundesschützenkönig.
Im gleichen Jahr stellte Jürgen Billharz mit dem Luftgewehr einen neuen Landesrekord mit 394 von 400 möglichen Ringen auf.

In diesem Jahr gewann der Schützenverein St. Georgen bei der Kreismeisterschaft
32 Medaillen, Bezirk 35 und Land 14. Bei den Rundenwettkämpfen im Kreis 14 Medaillen, Bezirk 2 und Land 1 Medaille. Es war sportlich ein sehr erfolgreiches Jahr.

Neue Disziplin bei der Vereinsmeisterschaft war das Kleinkaliberschießen Gewehr auf 100 m

1986 wurde der Innenausbau des Dachgeschosses im Schützenhaus begonnen. Es wurde ein großes Sitzungszimmer, ein Vereinsbüro, ein Sportwartszimmer sowie ein Jugendraum und eine kleine Kleiderkammer   geschaffen.

In diesem Jahr wurde sowohl das 75 jährige Jubiläum des Schützenvereins als auch die 1200 Jahr – Feier St. Georgen gefeiert. Am großen historischen Festumzug am 06. Juli 1986 nahmen die Schützen mit einer Fahrenabordnung und Delegationen unserer Patenvereine Biessenhofen und die Schützengesellschaft Freiburg von 1293 sowie befreundete Vereine aus Orbey und Freiburg-Haslach teil.

Einen besonderen Beitrag im historischen Festzugsprogramm hatte sich unser Ehrenoberschützenmeister Paul Böhler ausgedacht. Unter seiner Leitung baute ein sehr engagiertes Team von Schützenbrüdern einen  Motivwagen zum Thema „Fürstliche  Jagd“. Dieser reichhaltig mit präpariertem Wild ausgestattete Wagen erinnerte unter anderem an die Jagdgesellschaften der vorderösterreichischen Landesherrschaft von 1368 bis  1801.

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Das 75 jährige Jubiläum wurde in der Festhalle gefeiert. Der erste Bürgermeister Dr. von Ungern-Sternberg überreichte Oberschützenmeister eine „Finanzhilfe“ in Form eines Schecks für die Jugendarbeit. 

Beim   Jubiläumsschießen gewann die Gewehrmannschaft Freiburg-St. Georgen
den Ehrenpokal des Oberbürgermeisters der Stadt Freiburg – Dr. Rolf Böhme.

Den Ehrenpokal des Ehrenbürgers der Stadt Freiburg und Ehrenmitglied des Schützenvereins
– Dr. Eugen Keidel  gewann die Gewehrmannschaft KKSV Zastler.

Den Ehrenpokal des 1. Bürgermeisters – Dr. Sven von Ungern-Sternberg gewann die Pistolenmannschaft der Sportschützen Freiburg-Haslach.

1989 löste sich eine Pistolengruppe auf. Die letzten drei Männer bildeten dann die Großkalibergruppe. Dieses Schießen wurde anfangs als unsportlich angesehen. Allerdings konnte die Gruppe sehr schnell mit ihren  beachtlichen Leistungen überzeugen.

Augrund ihrer guten Leistungen in den Jahren zuvor in der Landesklasse ist St. Georgen 1991 als einziger südbadischer Verein in die Bundesliga aufgestiegen. Die Mannschaft mit den Schützen Jürgen Billharz, Roland Seger und Jörg Wendel hatten im nordbadischen Wolfartsweier ihren ersten Wettkampf zu bestreiten. Mit Sportwart Hermann Bank an ihrer Seite gelang es ihnen mit 1723 von 1800 möglichen Ringen sich auf Anhieb   auf den 6. Platz zu schießen. Den darauf folgenden  1. Heimkampf bestritten unsere Schützen auf der Anlage der SG Freiburg. Durch den Aufstieg in die Bundesliga zeigte auch zum ersten Mal der Südwestfunk     Interesse für unseren Sport. Jörg Wendel und Oberschützenmeister Manfred Schulz wurden zu einem ausführlichen Interview in den Sender eingeladen. Weitere Interviews wurden  am Wettkampftag unmittelbar nach dem Schießen mit den Schützen geführt. Schon im ersten Bundesligajahr errangen unsere Schützen den 3. Platz.

Vom 6.-8. Juni 1992 waren die Schützen des Vereins auf dem Vorarlberger Landesschießen in Feldkirch vertreten. 

Ebenfalls ein Highlight in diesem Jahr war die 1. Laternenwanderung vom St.
Georgener Kirchplatz  zum Schlatthof am 18.12.

1994 wurde Johann Zähringer in der Disziplin KK 3 Stellung Deutscher Meister und
stellte dabei mit 1266,3 Ringen den Deutschen Rekord auf.

„Ich nehme das Gewehr hoch, ohne das Ziel zu erfassen. Ich konzentriere mich auf
jede Faser meines Körpers. Ich gehe ihn von unten nach oben durch, um die Körperspannung auf das Maß zu bringen, dass ich die Waffe ganz ruhig halten kann. Dann erst geht  mein Blick nach oben zum Ziel. Mein Atem wird flacher – und schließlich ganz angehalten. Zwischen drei und sieben Sekunden ohne Atem soll der Schuß  brechen.“ Und weiter: „Ein geniales Gefühl, nach dem  Schuß, die Waffe geht hoch,  die Anspannung fällt ab, die Scheibe kommt zurück und das Ding steckt in der Zehn“. So erklärt Johann Zähringer im Mitteilungsblatt des Schützenvereins seinen Erfolg und was ihm   besonders am Schießsport gefällt.

Jürgen Billharz, 5facher Deutscher Meister, wurde Vize-Europameister in Finnland.

1995 wurde Norbert Kappeler bei den Polizeieuromeisterschaften in der Mann
schaftswertung KK liegend vor der Schweiz und Bulgarien Euromeister.

Das Jahr 1996 brachte einige Renovierungs- und Umbauarbeiten mit sich. In der Pistolenhalle wurde ein neuer zeit- und sachgerechter Kugelfang installiert. Für die Kleinkaliberanlage  gab es neue Schießpritschen und  alle Stände wurden mit Gehmann-Kästen versehen und eine neue Beleuchtungsanlage wurde installiert. Im Bereich der Gaststube wurden 8 Luftpistolenstände eingerichtet. 4 Anlagen sowie eine Vereinswaffe für die Disziplin mehrschüssige Luftpistole wurden angeschafft.

Benjamin Birke wurde in München-Hochbrück mit 190 von 200 möglichen Ringen gegen 95 andere Schützen seiner Altersklasse Deutscher Meister. „Dass ich mit einer Goldmedaille nach Hause fahren würde, hab’ ich mir nicht gedacht“.

1997 konnte endlich ein langgehegter Traum erfüllt werden: das Gelände rund um das Schützenhaus konnte von der Stadt Freiburg erworben werden. Natürlich bedeutet Eigentum auch Verantwortung für die Pflege.

1998 wurde unsere Mannschaft KK liegend mit den Schützen Manuela Kleinschmidt, Ralf Herz und Jochen Michaelis Deutsche Hochschulmeister in Cottbus. 

1999 wurde Ingo Neu in der Disziplin Feldbogen Deutscher Juniorenmeister.

Mit der „Spanischen Nacht“ fand im Jahr 2001 der letzte große Schützenball in der Festhalle in St. Georgen statt.

2001 fuhr die Vereinsjugend nach Belgien.

2002 wurden der Thekenbereich und die Küche aufwendig renoviert. In der Küche
wurden sämtliche Installationen erneuert, eine neue Decke eingezogen und die komplette Kücheneinrichtung erneuert. Die Ganter Brauerei spendete die Theke nebst Hockern und von der Brauerei Rothaus erhielten wir Gartenmöbel und Sonnenschirme.
 
Am 12. Juli 2003 annektierte König Ludwig II vom Königreich Bayern bei einem Besuch unserer Schützenfreunde aus Biessenhofen 1 qm Land. 

Rolf vom Hövel wurde in diesem Jahr Deutscher Meister mit dem Feldbogen.

2006 stellte sich nach über 20 jähriger Vorstandsarbeit Manfred Schulz nicht mehr zur Wahl als Oberschützenmeister. Neuer Oberschützenmeister wurde Johann Jäger.

Die Compound-Mannschaft mit den Schützen Claudia Polzhuber, Marga Buttenmüller, Michael Hettwer-Polzhuber und Ingo Neu wurden in ihrem ersten Jahr in der Verbandsliga Meister und stiegen damit auf die die Baden-Württemberg-Liga, die höchste Liga der nichtolympischen Disziplinen. 

2009 wird Rolf Gerhardt zum neuen Oberschützenmeister gewählt.

Die erste St. Georgener Waldweihnacht mit Glühwein, Kaffee, Kuchen, Steaks und Würstchen findet statt und bei minus 20 Grad friert das Wasser im Steigrohr der Kaffeemaschine.

Im Februar 2010 wurden die OSM der Freiburger Schützenvereine informiert, dass die Stadt für die Kontrolle der Tresore eine Kostenbeteiligung von Euro 156,00 alle  drei Jahre verlangt. In der Folge wurde durch  intensive Lobbyarbeit und hitzige Gemeinderatsdebatten ein Sockelbetrag von 56,- Euro festgesetzt. Nicht zuletzt durch diese Gebühren traten 2010 merklich mehr Mitglieder aus dem Verein aus und gaben ihre Waffen ab. Wie sich dieser Trend weiterentwickelt, ist noch nicht abzusehen.

Die neue Vorstandschaft ist allerseits bemüht den Negativtrend bezüglich der Austritte aber auch beim Ansehen des Schießsportes in der Öffentlichkeit entgegen zu wirken. Innerhalb des Vereines werden deutlich mehr Veranstaltungen zur Festigung der Gemeinschaft durchgeführt. Nach den tragischen Amokläufen in Winnenden, Lörrach ist das Ansehen der Schützenvereine stark  beschädigt worden. Die Jugendarbeit leidet mit Ausnahme des Bogensportes extrem. Gleichzeitig erfahren die Sportschützen  von allen Seiten eine besondere Form der Aufmerksamkeit. Gesetzesänderungen ermöglichen Zugang zu den Wohnungen  von Sportschützen. Selbst wenn kein Vergehen vorliegt, werden die Schützen gezwungen, sich an den Kosten dieser Überprüfungen zu beteiligen. Die Unverletzlichkeit der  Wohnungerfährt eine Minderung in der Qualität, die selbst Kriminelle noch besser stellt.


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Vorstandsmitglieder im Jubiliäumsjahr

Hintere Reihe von links nach rechts:
Ludwig Wendel, Michael Schurrer (Kooperation St.Georgener Vereine)
Wolfgang Reepen (Technischer Leiter), Rolf Gerhardt (Oberschützenmeister)
Michael Hettwer-Polzhuber (Bogenreferent),  Martin Keil (Sportwart)
Roland Mutter (Pistolenreferent), Manfred Schulz (Ehrenoberschützenmeister)
Hartmut Groß-Morgenroth (Trapreferent), Anton Ehret (Schützenmeister)

Sitzend von links nach rechts:
Konstanze Sieb (Jugendleiterin), Walter Rau (Ehrenschützenmeister)
Angelika Vonderstraß (Schatzmeisterin), Siegfried Hauser (Ehrenoberschützenmeister),
Barbara Kraus (Schriftführerin)


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