Schneeburger Böllerschützen

 

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Zwischen Uffhausen und Ebringen in 516 Metern Höhe auf dem westlichen Nebengipfel des Schönbergs, ca. 30 Gehminuten oberhalb des Schützenhauses, liegt die Ruine der Schneeburg. Der Name kommt von den  Herren von Snewelin, die letzten Besitzer der Burg. 

Erbaut wurde die Burg wahrscheinlich von den Herren von Hornberg und 1312 erstmals
schriftlich erwähnt. Die Herren von Hornberg waren ein im mittleren  Schwarzwald beheimatetes Adelsgeschlecht rund um die Region Hornberg. 

Bekannt wurde Hornberg einer Legende nach als sich anno 1564 der Herzog Christoph
von Württemberg (wahrscheinlich eher Eberhard  Ludwig 1677–1733) ansagte. Er sollte mit Salut und allen Ehren empfangen werden. Als alles bereit war, näherte sich aus der Ferne eine große Staubwolke. Alle jubelten und die Kanonen donnerten, was das Zeug hielt. Doch die Staubwolke entpuppte sich nur als eine Postkutsche. Selbiges geschah dann, als ein Krämerkarren und noch einiges später eine Rinderherde auf die Stadt zukam. Der Ausguck hatte jedes Mal falschen  Alarm gegeben, und alles Pulver war verschossen, als der Herzog endlich kam. Einige Hornberger versuchten dann durch Brüllen den Kanonendonner nachzuahmen. Seither gibt es die Redewendung „Es geht aus wie  das Hornberger Schießen“.

Das Schießen mit Böllern ist die Pflege eines alten Brauchtums und hat viele Ursprünge.
Die Menschen haben zu allen Zeiten versucht mit der Erzeugung von Lärm die Geister oder das Wetter zu beeinflussen. Die  Motivation zum Böllerschießen hat sich im Laufe der Jahrhunderte dahin geändert, dass nur noch zum Ausdruck be-


sonderer Lebensfreude, zur feierlichen Untermalung von festlichen Anlässen und zur Ehrung besonders verdienter oder angesehener Bürger der Öffentlichkeit und des Schützenwesens Salut geschossen wird.

St. Georgen besitzt seit 1888 eine Kanone, die angeschafft wurde, um bei kirchlichen und feierlichen Anlässen der Gemeinde Salut zu schießen. Nach aufwendiger Restaurierung der Kanone, die über die Kriegswirren   in Einzelteilen zerlegt, gerettet wurde, wird seit 25 Jahren beim Patrozinium der Gemeine St. Georg, zum Georgsritt, die Kanone vom Schützenverein zum Wecken und während der Prozession abgefeuert. Die ersten Kanoniere waren Gustav Präg, Ernst Schwarz und Helmut Flamm. Seit einigen Jahren ist hauptsächlich verantwortlich Rolf Gerhardt. 

Im Jahre 2010 ist es dem Schützenverein St. Georgen i.Br. 1911 e.V. gelungen, eine
kleine Gruppe von Mitgliedern für das Böllerschießen zu begeistern. Nach erfolgreicher Teilnahme am Lehrgang für Böller- und Schwarzpulverschützen wurde die Abteilung „Schneeburger Böllerschützen“ gegründet.  Außer der Kanone haben wir auch Hand- und Schaftböller. Das erste Schießen der Böllergruppe mit Unterstützung der Böllergruppe aus Bötzingen fand am 01. Januar 2011 zur Begrüßung des   Jubiläumsjahres auf dem Gelände des Schützenvereins statt. Außerdem haben zwei Böllerschützen am Echoschießen im Münstertal an diesem Tag teilgenommen. Ein weiterer Anlass war der Neujahrsempfang im Schützenhaus.

 

Kanone klein

 

 

 

Die (Böller-)Kanone des Schützenvereins

Die Kanone wurde 1886 in Rosenheim gebaut. 1888 wurde diese von der Gemeinde St. Georgen zum Böllerschießen beim Patroziniumsfest  bzw. Georgsfest und zu sonstigen Anlässen gekauft. Der damalige Militärverein war für die Kanone zuständig.

 

Den zweiten Weltkrieg überlebte die Kanone in Einzelteilen zerlegt und bei verschiedenen Bauern versteckt. Nachdem sämtliche Einzelteile wieder gefunden und zusammengesetzt wurden, kam die Kanone 1962 in Obhut des Schützenvereins

 

1985 wurde sie von Schützenmeister Walter Rau und Schmiedemeister Franz Schneider renoviert. Zur 1200 Jahr-Feier wurde 1986 offiziell wieder damit geschossen. Bedient wurde die Kanone damals von den Kanonieren Gustav Präg, Ernst Schwarz und Helmut Flamm.

 

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